06.11.04
"Ohne Glatze und Hakenkreuz" Die neue Rechte -
Gefahr für die Demokratie?
Das Bild des
Rechtsextremismus im gesellschaftlichen Bewusstsein ist weithin bestimmt
von gewaltsamen Aktionen, NS- und Kriegsnostalgie oder beunruhigenden
Wahlerfolgen wie jüngst in Sachsen und Brandenburg. Damit gerät aus dem
Blick, dass eine "Neue Rechte" seit Jahrzehnten
sehr viel unauffälliger und damit möglicherweise wirksamer versucht,
Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen.
Diskussionszirkel
und vor allem Zeitschriften und Buchprojekte setzen auf den "Kampf um
die Köpfe" und auf die Umwertung von Begriffen. Zentrale Themen sind
Antiliberalismus und Antiamerikanismus, Ablehnung der "political
correctness", Wiedergewinnung ethnischer Homogenität und Rückkehr zur
"selbstbewussten Nation". Dabei greift diese "Neue Rechte" auf Denker
der "Konservativen Revolution" der Zwanziger Jahre zurück, die wie Carl
Schmitt oder Arthur Moeller van den Bruck zu den geistigen Wegbereitern
des Nationalsozialismus zu zählen sind.
Das Seminar stellt die
Grundgedanken der Neuen Rechten vor und fragt, ob diese bislang recht
kleinen Gruppen eine Gefahr für die Demokratie sind. Konkretisiert wird
dies an Beispielen aus aktuellen Publikationen und Pressekampagnen sowie
an Tendenzen am Rande der Gothic-Jugendkultur (mit ihrem Hang zum
Elitären und Mythischen sowie mit ihren Rückgriffen auf faschistische
Ästhetik). Gruppen und Vertriebe dieser Musikrichtung sind derzeit
besonders in Sachsen und Thüringen präsent, versuchen aber auch, sich
nach Brandenburg auszuweiten.
Europa-Universität
Viadrina, Raum FB 104 im "Flachbau", Logenstr. 2, 10:00 bis 16:30
Uhr
15230 Frankfurt/Oder (unweit der Karl-Marx-Str. hinter dem
Oderturm, Ecke Große Oderstr.)
Anmeldeformular für die Veranstaltung
http://www.fes.de/
6./7.11.2004
Empowerment gegen Rassismus - Strategien gegen
Rassismus aus der Minderheitenperspektive
Menschen mit Migrationshintergrund und People of Colour
erleben den alltäglichen Rassismus hautnah. Das Training bietet die
Möglichkeit erlebten Rassismus in einem „geschützten“ Raum zur Sprache
zu bringen. Es können individuelle Strategien gegen Rassismus
vorgestellt, reflektiert und erweitert werden, um die Rolle des „Opfers“
abzulegen und als HandelndeR gestärkt hervorzugehen.
Dieses Training
richtet sich ausschließlich an Menschen mit Migrationshintergrund und
People of Colour.
Information: Birgit Guth, Fon 030-612 60 74, kontakt@respectabel.de,
http://www.bildungswerk-boell.de/
13./14.11.2004
Rechtsextremismus im Jahr 2004
Das Ausmaß neonazistischer Aktivitäten in unserem Land wurde
spätestens im Sommer 2000 einer großen Öffentlichkeit bewusst. Namhafte
Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Kultur empörten sich in einem
"Aufstand der Anständigen" und begannen damit eine von Wolfgang Thierse
geforderte Debatte. Fast vier Jahre sind seitdem vergangen - und das
Thema weitgehend aus der Berichterstattung verschwunden. Problem
erkannt, Gefahr gebannt?
Unser Seminar soll einen Überblick über
Ideologien und z.T. neue Strategien der extremen Rechten verschaffen,
einen Blick in die rechte Subkultur mit ihren aktuellen Codes und
Erkennungszeichen werfen. Nicht zuletzt soll diskutiert werden, was es
braucht, um sich erfolgreich(er) von dieser Klientel und ihren
Positionen abzugrenzen.
ReferentInnen: Peter Wagenknecht und Renate
Feldmann (Diplom-Pädagoginnen, Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V.)
40 € inkl. Seminarmaterial und Imbiss
Nähere Informationen: kontakt@respectabel.de, Tel
030 / 46 92 - 120
http://www.august-bebel-institut.de/
15.11. bis 16.11.2004
Fachtagung Rechtsextremismus im ländlichen Raum
Ein Leben mit Perspektiven auf dem
sächsischen Land– sicherlich eine angemessene Zielforderung an die
sächsische Landespolitik – jedoch immer häufiger wird dieses Motto von
rechtsradikalen Organisationen aufgegriffen. Schritt für Schritt
versuchen sie ihre Strukturen in der ländlichen Region zu schaffen.
Jugendhilfe, PolitikerInnen und Bevölkerung stehen oftmals vor
vollendeten Tatsachen und sind hilflos. Welche rechtsradikalen
Strukturen gibt es im Freistaat? In welcher Form sind Rechtsorientierte
und Rechtsradikale in Sachsen aktiv? Mit welchen Problemen sehen sich
Jugendliche, Bevölkerung, BürgermeisterInnen und SozialarbeiterInnen
konfrontiert? Welche pädagogischen Handlungsmöglichkeiten sind
einsetzbar? Können Bürgerschaft, Jugendhilfe und Politik gemeinsam ein
handlungsfähiges Netzwerk aufbauen?
Ort: Meißen
Zusammen mit der
Evangelischen
Akademie Meißen und Pro Jugend e.V. wollen wir Tendenzen, Analysen und
Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Programm, Anmeldung auf: http://www.landjugend-sachsen.de/
22.-24.11.2004
Praxistagung "Erfolgreicher arbeiten für
Demokratie & Zivilgesellschaft"
Praxisnahe Workshopleiter/innen und Referenten/innen aus
unterschiedlichsten Bereichen erproben mit Ihnen Strategien und Methoden
der Projektarbeit. Impulsreferate und Praxisbeispiele dienen als
inhaltlicher Einstieg. In einer Verbindung von Theorie und angewandter
Praxis, werden Wege aufgezeigt, um die Arbeit mit den vorhandenen
Ressourcen noch besser zu gestalten.
Die bundesweite Tagung richtet
sich an alle, die in Vorständen oder Geschäftsführungen arbeiten, Teams
leiten, für Projekte verantwortlich sind, an MultiplikatorInnen der
Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit und an die interessierte
Fachöffentlichkeit, welche die Tagungsinhalte professionell und
beruflich nutzen wollen.
Die Praxistagung wird veranstaltet durch das
Anne Frank Zentrum und durch CIVITAS, das Aktionsprogramm der
Bundesregierung "Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen
Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus", gefördert.
Schirmherrin der Tagung ist Frau Renate Schmidt, Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Mehr Informationen finden Sie
auf der Website www.annefrank.de/praxistagung oder in dieser Einladung. Dort können Sie sich auch für die Tagung
anmelden und Details zum Programm erfahren.
Kontakt:
Milena
Feingold oder Thomas Köster
Anne Frank Zentrum
Rosenthaler Straße
39, D - 10178 Berlin
Tel.: 030 - 24 04 89 27, E-Mail: kontakt@respectabel.de
24.-26.11.2004
rechte Jungs rechte Mädchen Ratlose Eltern - Beratung
von hilfesuchenden Eltern rechtsextremer
Jugendlicher
Ziele und Inhalte der
dreiteiligen Zusatzqualifikation:
• Rechtsextremismus,
menschenfeindliche Ideologien und Jugendkultur das Spannungsfeld von
jugendlichen Subkulturen, Lifestyles und „rechtsextremer, autoritärer“
Identitätsentwicklung
• Beziehungsgeflecht
Familie
Eltern-Kind-Beziehungen und ihre Bedeutung für den Einstieg
und Ausstieg in extreme Denk- und
Verhaltensmuster.
• Grundlagen von Beratung
und Gesprächsführung das Erlernen, Einüben und Weiterentwickeln von
Beratungs- und Gesprächsführungskompetenz
1. Modul: 24.-26. November
2004
2. Modul: 26.-28. Januar 2005
3. Modul: 14.-16. März
2005
Jugendbildungsstätte Bremen, LidiceHaus
Auf dem
Hohen Ufer 118-122 28759 Bremen
Download des Info-flyers (pdf, 115KB)
30.11. bis
01.12.2004
Seminar: "Angstzonen- Definition
und Intervention. Über die kontroverse Besetzung öffentlichen Raums u.
pädagogische Interventionsstrategien"
Ort:
Roncallihaus
Magdeburg
Programmpunkte: "National befreite Zonen“ -
Medienprodukt oder rechtsextreme Strategie? Vortrag und Diskussion von
Uta Döring, FU Berlin; Angstzonen in Ost und West – ein Vergleich: Dierk
Borstel, Zentrum Demokratische Kultur, Berlin und Norbert Kasch,
Jugendamt Düsseldorf; Erfahrungsaustausch in Arbeitsgruppen; Erarbeitung
von Arbeitsschritten zur Vorgehensweise in Sozialräumen: Christine
Böckmann und Mirko Wolff, Miteinander e.V.; Ost und West: der gleiche
Rechtsextremismus? Kurze Statements, Diskussion und Zusammenfassung der
Arbeitsergebnisse.
Download des Flyers hier